Meldungen aus dem Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe
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Unterwegs in Flanders Fields and Cities

15. Studien- und Erlebnisreise des Kreisverbandes Minden-Lübbecke

Auf der Kriegsgräberstätte Vladslo Hans-Dieter Winterberg

Minden. Mitglieder und Freunde des Volksbundes aus dem Raum Ostwestfalen unternahmen im Mai eine 6-tägige Studienfahrt nach Flandern. Der Reiseleiter Hans-Dieter Winterberg hatte die Reise in Zusammenarbeit mit dem Busunternehmen Thieker-Reisen aus Espelkamp organisiert. Die Städte Brüssel, Brügge, Gent, Kortrijk und Ypern waren u.a. die Reiseziele.

Der erste Besichtigungsstopp hieß Löwen (niederländisch: Leuven), eine quirlige Universitätsstadt, in der das spätgotische Rathaus am Marktplatz alle Blicke auf sich zog. Am späten Nachmittag erreichten die Reisenden ihr Hotel in Aalst, wo sie sich für ihren Belgien-Aufenthalt einquartierten.

Ein besonderer Höhepunkt der Reise: die Stadt Gent, im Mittelalter eine der reichsten Städte Europas. Bei einer Stadtrundfahrt und einem ausgiebigen Stadtspaziergang wurden nicht nur viele sehenswerte Bauten und Kirchen kennen gelernt, sondern auch viel über die Stadtgeschichte gehört.

Tief beeindruckt von dem bekannten Genter Altar der Gebrüder Van Eyck in der St. Baafskathedraal, ging es am Nachmittag weiter nach Kortrijk. Dort wurde mit den belgischen Reiseführern die mittelalterliche Vergangenheit der sehenswerten Stadt, mit dem aus dem 14. Jahrhundert errichteten Belfried, erkundet.

Nach einem ausgiebigem Frühstück freuten sich am folgenden Morgen alle auf die Stadtrundfahrt und den Rundgang durch Brüssel. Das Atomium, Kennzeichen Brüssels seit der Weltausstellung von 1958, wurde ebenso besucht (siehe Foto) wie das kleine „Manneken Pis“, dem berühmtesten Einwohner Brüssels. Am Nachmittag konnte dann das Königliche Museum der Schönen Künste besichtigt werden, in dessen Sammlung Alte Meister u.a. Gemälde von Peter Paul Rubens, Rogier van der Weyden, Hieronymus Bosch, Anthony van Dyck zu sehen sind.

Der nächste Tagesausflug führte nach Brügge. Eine Stadt wie aus dem Bilderbuch. Im Jahr 2000 wurde der historische Stadtkern UNESCO-Weltkulturerbe. Nach der eindrucksvollen Stadtführung konnte sich die Reisegruppe während einer Grachtenfahrt entspannen; die Fotografen in der Gruppe fanden bei ausgezeichnetem Wetter eine Vielzahl an Motiven. Abgerundet wurde der Tag durch eine Besichtigung der Brauerei „Bourgogne des Flandres“ und der Verkostung des dort gebrauten Bieres.

Der fünfte Tag stand schließlich ganz im Zeichen der Erinnerung und des Gedenkens. Die Fahrt führte in die Region der Flandern-Schlachten von 1914 bis 1918. Erstes Ziel war Ypern, mit dem interaktiven Museum „In Flanders Fields“ in den wiederaufgebauten gotischen Tuchhallen. Anschließend ging es zum Menentor am Rand der Altstadt. Dieses Tor trägt die Namen von 54.896 vermissten Soldaten des Commonwealth. Im Anschluss daran besuchten die Reisenden des Volksbundes noch die britische Kriegsgräberstätte Tyne Cot und die deutsche Kriegsgräberstätte Langemark. Überdies besuchte die Gruppe an dem Tag die deutsche Kriegsgräberstätte Vladslo (siehe Foto) mit der bekannten Skulptur von Käthe Kollwitz „Trauerndes Elternpaar“. Nach dem Verlesen des Totengedenkens durch den Reiseleiter und dem Erklingen des Liedes „Der gute Kamerad“ trat man die Rückfahrt nach Aalst an.

Nach fünf beeindruckenden Tagen in Flandern ging es für die Teilnehmenden, reich an neuen Erfahrungen, zurück in die ostwestfälische Heimat.

Reisebericht als PDF

Fotos und Text: Hans-Dieter Winterberg